von Gabi Gschwind-Wiese, Fraktion DIE LINKE im Plöner Kreistag
Weil zuletzt in der Öffentlichkeit vor allem der Fortbestand des GTZ (Gewerbe- und Technikzentrum) in Raisdorf (Schwentinental) diskutiert wurde und manche sich nun so freuen, dass der Kreis es nicht verkauft, an dieser Stelle ein paar kritische Anmerkungen unsererseits:
Das Gebäude selbst ist in die Jahre gekommen und hat Sanierungsbedarf (ca. 2 Mio. Euro). Aus Mieteinnahmen generierte das GTZ zuletzt einen kleinen Überschuss von 3 Tausend Euro jährlich, doch große Teile des Komplexes sind an Firmen vermietet, für die schon seit vielen Jahren „in Existenzgründung“ nicht mehr gilt (etwa Vater Holding – gegründet Ende der 90er, assono – gegründet 2004). Diese Unternehmen zahlen deshalb marktübliche Mieten, müssten aber auf Perspektive im Sinne des Grundgedankens, hier günstigen Gewerberaum für Startups vorzuhalten, ausziehen. Damit würden dann aber die aktuellen Mieteinnahmen wesentlich sinken und mit dem kleinen Überschuss wäre es wohl vorbei.
Für die Gemeinde Schwentinental wäre es sicherlich von Vorteil, wenn mittlerweile etablierte, florierende Unternehmen im GTZ auch dauerhaft verblieben – Stichwort: Gewerbesteuer und Arbeitsplätze. Aber muss der Kreis dafür die Immobilie weiterhin unterhalten? Wir meinen, der Verkauf des GTZ mit Mietern und der Garantie, dass der Charakter der bisherigen Mietverträge beibehalten wird, wäre durchaus eine Option gewesen. Unter den jetzigen Mietern ist ein Unternehmen, dass professionell überall im Land Projekte für genossenschaftliches Wohnen initiiert. Warum nicht ein genossenschaftlich betriebenes GTZ?
Wir fragen uns, in wieweit vom GTZ eine spürbar positive Wirkung über Schwentinental und Umland hinaus geht. Uns ist nicht bekannt, dass das in der Form jemals ausgewertet wurde