Von Gabi Gschwind-Wiese
Das war eine so fröhliche und nette Atmosphäre! Auf Einladung von Daniel Smederevac, parteiloser Bürgermeister der kleinen Gemeinde Großbarkau, waren Wolfgang Behrs und ich vergangenen Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung des dortigen Bauernhofkindergartens.
Dicht am guten Landleben, denn der Eichhof von Familie Riecken wird ökologisch bewirtschaftet. Die Eröffnung fand auf der Spielwiese des Kindergartens mit Blick auf den Hofteich statt, umwuselt von den kleinen „Eichhörnchen“.
Während nebenan auf der Weide friedlich Jungvieh im Gras lag und vor sich hin käute, ergriffen Frau Muhs für die gemeinnützigen Genossenschaft Kita Natura als Trägerin des Kindergartens, der Bürgermeister, der Landwirtschaftsminister, das Ehepaar Riecken und die Leiterin des jungen KiTa-Teams das Wort.
Herrn und Frau Riecken ist das Projekt wirklich eine Herzensangelegenheit. Die beiden sprachen so freundlich, zugewandt und engagiert darüber. Ein Glücksfall für Bürgermeister Daniel Smederevac, der damit künftig auch in seiner Kleinstkommune Betreuung für den Nachwuchs anbieten kann, ohne den Dorfsäckel über die Maßen strapazieren zu müssen. Denn investiert werden muss von Seiten der Gemeinde fast nix, gemessen an herkömmlichen Konzepten. Die Wiese ist da, was es noch braucht und was die aktuelle Jurtenkonstruktion dann ersetzen wird, ist ein großer Bauwagen, in dem die Kinder Platz finden, wenn es vor allem im Herbst und Winter mal ungemütlich wird. Daniel Smederevac und das Ehepaar Riecken haben da was Tolles auf die Beine gestellt. Die Kinder werden ihre Zeit vor allem auf dem Hof, mit den Tieren, auf den umgebenden Wiesen- und Naturflächen verbringen. Sie werden viel beobachten und spielend und ganz nebenbei Wissen sammeln. Sie werden ein Grundverständnis für den Lauf der Natur entwickeln und dafür, was es braucht, damit gutes Essen auf den Tisch kommen kann.
Unter den Gästen waren auch Bürgermeister der umliegenden Gemeinden. Mit einigen kamen wir anschließend noch ins Gespräch. Über dies und das, aber vor allem darüber, wie kleine Kommunen findig nach Mitteln und Wegen suchen, Daseinsvorsorge vor Ort zu ermöglichen. Dabei ging es nicht nur um Konzepte für die Kinderbetreuung. Herausgefordert fühlt sich manche Gemeinde auch beim Thema „Älter werden auf dem Dorf“. Mehrgenerationenhäuser könnten darauf eine Antwort liefern. Das Problem mit Wohnraum, der mehr und mehr zu Ferienwohnungszwecken umgenutzt wird, ist auch erkannt, drückt dort aber wohl noch nicht so, wie in den Küstengemeinden.Wir hatten einen kleinen Weidenkorb dabei. Darin was zum Aussäen und Einpflanzen, ein bissel was zum Graben und Buddeln, „DAS EI VON AUA“ – übrigens ein Büchertipp von pinkstinks – und ein kleines Geldgeschenk, alles verbunden mit dem herzlichen Wunsch, dass die kleinen „Eichhörnchen“ in ihrem neuen Zuhause wunderschöne Jahre miteinander verbringen mögen. Aber dessen sind wir uns sicher!