Die aktuelle Pandemie zeigt einmal mehr, dass der 1. Mai nicht nur der Tag der produktiven (Erwerbs-) Arbeit ist, sondern auch der Dienstleistungs- und Sorgearbeiten. Hier sind überdurchschnittlich viele Frauen und Migrant*innen tätig.
Diese Arbeiten sind meist schlecht bezahlt, und wenn sie im häuslich, privaten Umfeld erledigt werden, wie etwa die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen, dann gibt’s dafür in aller Regel wenig bis gar nichts an finanzieller Gegenleistung.
Eine vereinfachte Grundsicherung, Soforthilfen für Selbständige und das Kurzarbeitergeld können allenfalls erste Schritte zur Unterstützung sein. DIE LINKE fordert ein monatliches Corona-Übergangsgeld für die Dauer der Pandemie und das für alle, die es brauchen, also auch Minijobber*innen, Studierende und ALG 2-Bezieher*innen. Sogenannte „Bedarfsgemeinschaften“ mit Familienmitglieder oder Partner*innen darf es dabei nicht geben.
Um die Wirtschaft am Laufen zu halten, werden gerade massiv Leute verheizt. Eltern müssen zu Hause Kinder betreuen und gleichzeitig im Home-Office arbeiten. Und während Minister Spahn alles tut, um die Fallpauschalen im Krankenhaus zu retten – also genau das neoliberale System, das zu der jetzigen Misere führte – müssen die Pflegekräfte in den Krankenhäusern das politische Versagen einmal mehr ausbaden. Das Danke der Regierung an die „systemrelevanten“ Berufe lautet: Arbeitet mehr und verzichtet auf eure Ruhephasen!
DIE LINKE fordert echte Anerkennung: Bessere Arbeitsbedingungen und keinen Einmal-Bonus, sondern eine Anhebung der monatlichen Gehälter. In der Pflege um 500 Euro. Und auch die vielen Verkäufer*innen und Kassierer*innen, ohne die unsere Versorgung zusammengebrochen wäre, brauchen einen deutlich höheren Lohn. Die Gewinne der großen Einzelhandelskonzerne lassen das schon lange zu. Und alle, die gerade unbezahlt zu Hause Kinder betreuen, müssen von ihrer Arbeit freigestellt werden – bei Lohnfortzahlung – oder mindestens ein Corona-Elterngeld erhalten!
Der 1. Mai ist der Tag der Solidarität. Lassen wir niemand zurück. #LeaveNoOneBehind